Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Neue Runde gegen Glyphosat

ein Traktor spritz Unkrautvernichtungsmittel auf einem Acker

Teile diesen Beitrag

Anzeige gegen den Glyphosat-Hersteller Monsanto und die federführenden Zulassungsbehörden

Das Umweltinstitut München und die österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 gehen davon aus, dass Glyphosat-Studien systematisch falsch ausgelegt wurden, um die Krebsgefahr zu vertuschen und so eine Wiederzulassung von Glyphosat zu ermöglichen.

In einer gemeinsamen Presseerklärung wird der von den Umweltschützern beauftragte Gutachter, Professor Eberhard Greiser von Universität Bremen, zitiert. Demzufolge habe das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nahezu alle epidemiologischen Studien über die krebserzeugende Wirkung von Glyphosat in unbegründeter Weise als „nicht zuverlässig“ eingeschätzt.

Greiser: „Die Pestizid-Hersteller haben diesen Studien bereits im Zulassungsantrag fälschlich methodische Fehler unterstellt. Das BfR hat diese Falschdarstellungen kritiklos übernommen. Mein Eindruck ist, dass auf diese Weise praktisch alle epidemiologischen Studien, die der Wiederzulassung von Glyphosat im Wege stehen, systematisch aussortiert wurden.“

Zudem verweist Global 2000 auf die Ergebnisse des Toxikologen Peter Clausing: Er kam zu dem Schluss, dass auch die von der Industrie eingereichten Krebsstudien mit Labormäusen falsch ausgewertet worden sein. Und zwar dahin gehend, dass Krebsbefunde beim Tier verschleiert wurden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte zwei der Mäusestudien ebenfalls untersucht und kam zu dem Ergebniss, dass die Krebsstudien sehr wohl einen signifikanten Anstieg von Tumoren bei den Mäusen belegen.

Für Sophia Guttenberger, Biologin und Referentin für Verbraucherschutz am Umweltinstitut München, entsteht fast zwangsläufig der Eindruck, dass „in Anbetracht der zahlreichen nachgewiesenen Mängel im Zulassungsverfahren (…) Behörden und Hersteller Hand in Hand arbeiten, um Glyphosat mit allen Mitteln auf dem europäischen Markt zu halten.“

Aus diesem Grund erstatten Global 2000 gemeinsam mit dem Umweltinstitut und sechs weiteren Organisationen aus europäischen Mitgliedstaaten Anzeige, damit jetzt die Staatsanwaltschaft prüft, ob sich die Verantwortlichen mit diesem vorsätzlich verschleidernden Verhalten strafbar gemacht haben. Zudem erfolgt eine Eingabe bei der europäischen Betrugsbekämpfungsbehörde OLAF.

Die Sache mit der Maus – Hintergrundpapier zur Pressekonferenz

Mehr zu entdecken

Geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein, um sich bei Ihrem Konto anzumelden.