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Ist gutes Essen wirklich teuer? “Versteckte Kosten” unserer Ernährung in Deutschland

Tomatenpflanzen mit reifen Tomaten in einem Gewaechshaus

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Studie des Öko-Instituts

Wer bio und fair gehandelte Lebensmittel einkauft und sich gesund nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ernährt, dem entstehen so gut wie keine Mehrkosten. Die Umstellung von einem durchschnittlichen deutschen Ernährungsstil auf gesunde Nahrung mit weniger Fleisch, mehr Gemüse und Obst, fängt die Mehrkosten, die durch den Einkauf von Bio-Lebensmitteln entstehen nahezu auf. So kostet die biologisch-nachhaltige Ernährung jährlich nur rund 80 Euro mehr.

Das ist nicht der Werbetext eines Bio-Supermarktes, sondern das Ergebnis einer Studie, die das Öko-Institut erstellt hat. Der geringere Fleischkonsum hilft zudem auch noch, das Klima zu schützen: 12 Prozent weniger Treibhausgase erzeugt die Ernährung nach DGE-Empfehlungen im Vergleich zur üblichen, fleischbetonten. Wer gleich ganz auf Fleisch verzichtet spart sogar 26 Prozent der schädlichen Gase ein.

Sieben Euro mehr für ökologische und faire Lebensmittel

Sieben Euro mehr pro Monat sollen es laut Öko-Institut sein, wenn man ökologisch und fair einkauft. Wer das nicht tut, spart zwar genau diese sieben Euro, belastet aber die Gesellschaft mit weiteren Kosten. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und mineralischen Düngern, die intensive Tierhaltung, die zu einer deutlichen Stickstoffbelastung beispielsweise von Gewässern führt, der massive Einsatz von Antibiotika, der Resistenzen und neue Krankheiten nach sich zieht – alles das sind nur einige Beispiele, die indirekten oder externe Kosten verursachen, die alle mitzahlen müssen.

Berücksichtigt man alle diese Kosten, so ist die durchschnittliche Ernährung viel teurer als eine mit Bio-Lebensmitteln. Das Öko-Institut nennt in seiner Studie ein anschauliches Beispiel dafür: Die spanische Regierung habe große Summen investiert, um Wasser für die Bewässerung von Tomaten über weite Strecken zu transportieren, Flüsse zu stauen, Kanäle zu bauen oder Meerwasser zu entsalzen. Solche Kosten seien in den Tomaten indirekt enthalten; sie müssten von allen in unserer Gesellschaft bezahlt werden.

Übrigens fasst ein ansprechendes Kochbuch die Ergebnisse der Studie zusammen und illustriert mit Rezepten von prominenten Köchen, dass eine Kost mit wenig oder ohne Fleisch gesund, sättigend und lecker ist. Das Kochbuch kann gegen einen Unkostenbeitrag vom 15 Euro beim Öko-Institut bezogen werden. Weitere Informationen von Andrea Droste a.droste@oeko.de.

Weitere Informationen zur Studie:
Working Paper „Ist gutes Essen wirklich teuer? ‚Versteckte Kosten‘ unserer Ernährung in Deutschland.“ des Öko-Instituts (PDF)

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